Schulzentrum Paul Friedrich Scheel
Förderzentrum für Körperbehinderte und Grundschule

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WIR SIND ANDERS UND DOCH GLEICH !

Ein multikulturelles Integrationsprojekt mit Jugendlichen verschiedener Kulturen mit und ohne Handicap

VORBEMERKUNGEN

Migrantinnen und Migranten sowie Menschen mit einem Handicap gehören zu den Randgruppen dieser Gesellschaft. Insbesondere für Kinder und Jugendliche beider Gruppen
gestaltet sich gleiche Teilhabe in allen Lebensbereichen aus den verschiedensten Gründen als problematisch. Während die schulische Integration weitestgehend erfolgt, findet die soziale Integration kaum sichtbar statt. Unwissenheit und Berührungsängste auf der einen Seite, geringes Selbstvertrauen und das Fehlen notwendiger Rahmenbedingungen für eine gleiche Teilhabe auf der anderen Seite blockieren das Aufeinanderzugehen. Integration ist ein lang andauernder Prozess, der Aufgeschlossenheit und Interesse für andere Kulturen und „Anderssein“ voraussetzt. Er durchzieht alle Lebensbereiche und kann nur im täglichen Leben miteinander umgesetzt werden.
Landesweit und regional sind Förderstrukturen aufgebaut und Netzwerke entwickelt worden, die wichtige Grundlage für ergänzende Integrationsmaßnahmen, die insbesondere auf eine zielgerichtete Förderung von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet sind, bilden. Heranwachsende müssen Integration frühzeitig und vielseitig erleben und leben, um Akzeptanz und gegenseitige Achtung zum eigenen  Lebensprinzip werden zu lassen.
Mit der Modellmaßnahme wird unter Berücksichtigung bestehender Netzwerke an  laufende Projekte und Aktivitäten angeschlossen. Jugendliche dreier Schulen, die einheimische, zugewanderte und behinderte Schülerinnen und Schüler schwerpunktmäßig schulisch betreuen, sollen im Rahmen eines Langzeitprojektes die verschiedenen Kulturen und Lebenssituationen über regelmäßige Freizeitangebote und zeitlich begrenzte Aktivitäten kennen lernen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Langfristigkeit und Vielfalt der Erlebnissituationen. Durch die Beteiligung der Familien der Jugendlichen werden wichtige Lebensbereiche in die Integrationsbemühungen einbezogen

Gründe für das Projekt

  1. Die vielfältigen Angebote in der Jugend- und Sozialarbeit sowie der verschiedenen Migrationsorganisationen sind zwar für alle offen, oftmals bleiben die zugewanderten Jugendlichen sowie Jugendlichen mit Handicap weitestgehend unter sich. Die Beteiligung in beide Richtungen findet aus verschiedenen Gründen nicht statt. Dabei spielen v.a. bei Mädchen und Frauen Geschlechts- und Generationenbeziehungen eine nicht unwesentliche Rolle.
  2. In den Schulen erfolgt über die Integrationsklassen hinaus zu wenig Auseinandersetzung mit interkulturellen und behinderungsspezifischen Themen. Sollen unsere Jugendlichen eigene Wertvorstellungen, geprägt von gegenseitiger Akzeptanz und Toleranz, entwickeln, müssen wir ihnen Wissen vermitteln, Gelegenheit zur Meinungsbildung geben und eigene Erfahrungen sammeln lassen. Je früher sie sich mit Fragen der Integration auseinandersetzen und durch gemeinsames Erleben kennen lernen, umso selbstbewußter und respektvoller  gehen sie mit dem eigenen „Anderssein“ und dem der anderen um.
  3. Fehlende Akzeptanz und Toleranz basierend auf Unwissenheit fördern zunehmend bei Heranwachsenden Gewalt gegenüber Schwachen und Ausländerhass. Gewaltprävention, jugendgemäß gestaltet, kann diesem bedrohlichen Prozess wirkungsvoll entgegenwirken.
  4. Das Gemeinsame Sporttreiben von Gleichaltrigen unabhängig von ihrer Nationalität mit und ohne Handicap motiviert, schafft Selbstvertrauen und verbindet. Jugendliche mit schwersten Behinderungen können nur eingeschränkt sportlich aktiv werden. Mit Rollstuhlfechten, Aikido und Kraftsport werden Sportarten  im Rahmen des Vereinssports und des Schulsports zugänglich gemacht, die junge Menschen ansprechen und integrativ betrieben werden können.
  5. Durch Einbeziehung und Beteiligung der Familien kann die soziale Integration, insbesondere der Mütter und Mädchen gefördert werden, die aufgrund bestehender Traditionen oftmals Ausgrenzung und auch Gewalt besonders ausgesetzt sind.

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DER TRÄGER UND PARTNER!
Verband für Behinderten- und Rehabilitationssport M-V e.V. in Kooperation mit

  1. TuS Makkabi Rostock e.V.
  2. Jüdische Gemeinde Rostock
  3. 3 Rostocker Schulen
  4.  „Mechaje“ -Jüdisches Theater M-V e.V., Hochschule für Musik und Theater
  5. Institut für neue Medien

mit Unterstützung

    • LSB M-V e.V. - Integration durch Sport
    • Hansestadt Rostock
    • Land M-V

DIE ZIELE!

  • Offenheit und Interesse für andere Kulturen und ihren Familien wecken
  • Unwissenheit und  Berührungsängste abbauen und gegenseitige Achtung und Akzeptanz langfristig aufbauen
  • Stärkung des Selbstvertrauens bei benachteiligten Jugendlichen, Mädchen und Frauen
  • Förderung der Integration durch Übernahme von Verantwortung, gemeinsame Freizeitgestaltung und vielfältiges Erleben der verschiedenen Kulturen
  • Verbesserung der sprachlichen Kompetenz der zugewanderten Jugendlichen
  • Interesse für eine regelmäßige Freizeitbetätigung wecken und zu deren Ausführung befähigen, Talente und Begabungen fördern
  • Schaffen der Voraussetzungen für eine gemeinsame Freizeitgestaltung mit sportlicher und kultureller Ausrichtung
  • Entwicklung eines Modells für eine vielseitige integrative Sport- und Jugendarbeit, das auf andere Regionen übertragbar ist

DIE TEILNEHMER!

Jugendliche der Klassenstufen 7 und 8 von drei Rostocker Schulen (voraussichtlich die Heinrich-Schütz-Schule, die Körperbehindertenschule, die Gesamtschule Schmarl)  und ihre Familien

  1. Jugendliche der Jüdischen Gemeinde und andere Jugendliche mit Migrationshintergrund  mit und ohne Handicap
  2. einheimische Jugendliche mit einem Handicap
  3. einheimische Jugendliche ohne eine Benachteiligung 
  4. Familien der beteiligten Jugendlichen

Es sollen ca. 60 Jugendliche und ihre Familien regelmäßig bzw. durchgängig im Rahmen der drei Projektbereiche einbezogen werden. Der Anteil der einheimischen Jugendlichen mit und ohne Handicap sowie der Anteil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund soll etwa gleich sein.
Darüber hinaus richten sich Aktionen und Veranstaltungen der Maßnahme auch an alle Schülerinnen und Schüler der drei Schulen sowie an Mitglieder der Migrationsorganisationen und  andere Teilnehmer an bestehenden Integrationsangeboten Dritter.

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DAS ANGEBOT!

Regelmäßige Angebote in drei Projektbereichen, für die die Jugendlichen sich entscheiden können und die sie dann inhaltlich mitbestimmen sollen
1. Projektbereich Sport:

  1. Integrative Schnupper-Sportgruppe als offenes Jugendangebot im Rahmen der Modellmaßnahme (1x pro Woche)
  2. Familiensport (1x monatlich)
  3. Trainingsstützpunkt Rollstuhlfechten – Talenteförderung (3-5 x pro Woche)
  4. Fechten, Kraftsport und Aikido als zusätzliche Angebote für Jugendliche mit einem Handicap im Rahmen des Vereinssports

PARTNER: TuS Makkabi Rostock e.V., LSB M-V e.V.

2. Projektbereich Kultur

  1. Theaterprojekt - Einstudieren und Aufführen von Theaterprogrammen (1. PJ)
  2. Musik- und Tanzprojekte (2. und 3. PJ)
  3. Zirkusprojekte

PARTNER: „Mechaje“ – Jüdisches Theater M-V e.V., HMT, ABRO

3. Projektbereich Medien zum Thema Integration, auch als unterstützende Dokumentation 
    der Modellmaßnahme

  1. Filmemacher – Trickfilmwerkstatt (1. PJ)
  2. Filmemacher – TV Produktion (2. PJ)
  3. Fotowerkstatt (3. PJ)

PARTNER: Institut für neue Medien

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Zeitlich begrenzte Aktionen und Maßnahmen

Themennachmittage - Kennenlernen verschiedener Kulturen, Teilnahme an Angeboten und Veranstaltungen der Migrationsorganisationen und des Sports (1x pro Monat)
Projekttage in Schulen
1. Jahr: Kulturen und Traditionen im Blickfeld
2. Jahr: Sport mit Handicap
3. Jahr: Makkabi und andere Sportbewegungen
Sport- und Kulturfeste
1.Jahr: Fest der Kulturen
2. Jahr: Integrationssportfest
3. Jahr: DIE MAKKABIADE
Jugendcamps (1x pro Jahr)
Teilnahme an einheimischen Festen, der Jüdischen Gemeinde und anderer Kulturen
Patenschaften – Übernahme von Verantwortung
- Schülerpatenschaften zur Verbesserung der sprachlichen Kompetenz
- Pflege des Jüdischen Friedhofes
- Helfer bei Veranstaltungen

DIE RAHMENBEDINGUNGEN!

  1. 1 hauptamtlicher Projektleiter
  2. ÜL und Fachkräfte auf Honorarbasis
  3. Absicherung von Transporten und Fahrten
  4. notwendige materiell-technische Voraussetzungen für die Angebote
  5. regelmäßige und aufmerksame Öffentlichkeitsarbeit
  6. Sicherung der Finanzierung
  7. Einbeziehung bestehender Netzwerke und Angebote zum Thema Integration
  8. Koordinierung der Zusammenarbeit der Partner

DER ZEITRAUM!

  • Beginn:                                   01.01.2007
  • Angestrebte Laufzeit:             3 Jahre

DIE PROJEKTJAHRE!


1. Projektjahr 2007

Vorstellung der Projektidee in den Schulen

 

Entscheidung der Jugendlichen für die drei Projektbereiche

Abstimmung zu den Inhalten und der zeitlichen Einordnung der Projektgruppen

Schaffen der notwendigen Rahmenbedingungen für den Beginn der Arbeit in den Projektgruppen

Start der regelmäßigen Angebote mit Beginn des 2. Schulhalbjahres 2006/2007:

  1. Projektgruppe – Integrativer Sport (1x pro Woche)
  2. Projektgruppe Kultur: Theaterprogramme / Zirkus (1x pro Woche)
  3. Projektgruppe Medien:  Trickfilmwerkstatt (1 – 2 x pro Woche)
  4. Integratives Familiensportangebot (1 x pro Monat)
  5. Themen-Nachmittage: 3 Veranstaltungen (pro Monat 1 x) zu einem ausgewählten Integrationsthema
  6. Regelmäßiges Training im Rahmen des Vereinssports (Rollstuhlfechten, Aikido, Kraftsport)

Aktionen / Veranstaltungen

  1. Projekttage in den Schulen zum Thema: Kulturen und Traditionen im Blickfeld
  2. Jugend-Sommer-Camp
  3. Teilnahme an 2 bestehenden traditionellen Festen
  4. Organisation eines „Festes der Kulturen“
  5. Bildung von Patenschaften
  6. Vorstellung der Ergebnisse des 1. Projektjahres

2. Projektjahr 2008

Weiterführung der bestehenden regelmäßigen Angebote vgl. 2007
Neue Themenschwerpunkte in den Projektbereichen:

  1. Projektgruppe Sport: Schwerpunkt Sport mit Handicap
  2. Projektgruppe Kultur: Tänze
  3. Projektgruppe Medien: TV Produktionen

 

Aktionen / Veranstaltungen

  1. Projekttage in Schulen zum Thema Sport mit Handicap - Paralympics im Blickfeld
  2. Organisation und Durchführung eines integrativen Sportfestes
  3. Teilnahme an 2 weiteren bestehenden traditionellen Festen
  4. Jugend-Sommer-Camp
  5. evt. Teilnahme von Jugendlichen am paralympischen Jugendlager in Peking
  6. Vorstellung der Ergebnisse des 2. Projektjahres

3. Projektjahr 2009

Weiterführung der bestehenden regelmäßigen Angebote vgl. 2008
Neue Themenschwerpunkte in den Projektbereichen:

  1. Projektgruppe Sport: Schwerpunkt Makkabiade
  2. Projektgruppe Kultur: Musik und Gesänge
  3. Projektgruppe Medien: Fotowerkstatt

 

Aktionen / Veranstaltungen

  1. Projekttage in Schulen zum Thema: Makkabi und Sportbewegungen anderer Kulturen im Blickfeld
  2. Organisation und Durchführung einer Schul-Makkabiade
  3. Teilnahme an 2 weiteren bestehenden traditionellen Festen
  4. Jugend-Sommer-Camp
  5. Teilnahme von Jugendlichen als Gäste bei  den Makkabi-Weltspielen 2009 in Israel
  6. Vorstellung der Ergebnisse des 2. Projektjahres und Auswertung der gesamten Maßnahme