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WIR SIND ANDERS UND DOCH GLEICH !
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Ein multikulturelles Integrationsprojekt mit Jugendlichen
verschiedener Kulturen mit und ohne Handicap |
VORBEMERKUNGEN
Migrantinnen und Migranten sowie Menschen mit einem Handicap gehören
zu den Randgruppen dieser Gesellschaft. Insbesondere für Kinder
und Jugendliche beider Gruppen
gestaltet sich gleiche Teilhabe in allen Lebensbereichen aus den
verschiedensten Gründen als problematisch. Während die
schulische Integration weitestgehend erfolgt, findet die soziale
Integration kaum sichtbar statt. Unwissenheit und Berührungsängste
auf der einen Seite, geringes Selbstvertrauen und das Fehlen notwendiger
Rahmenbedingungen für eine gleiche Teilhabe auf der anderen
Seite blockieren das Aufeinanderzugehen. Integration ist ein lang
andauernder Prozess, der Aufgeschlossenheit und Interesse für
andere Kulturen und „Anderssein“ voraussetzt. Er durchzieht
alle Lebensbereiche und kann nur im täglichen Leben miteinander
umgesetzt werden.
Landesweit und regional sind Förderstrukturen aufgebaut und
Netzwerke entwickelt worden, die wichtige Grundlage für ergänzende
Integrationsmaßnahmen, die insbesondere auf eine zielgerichtete
Förderung von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet sind,
bilden. Heranwachsende müssen Integration frühzeitig
und vielseitig erleben und leben, um Akzeptanz und gegenseitige
Achtung zum eigenen Lebensprinzip werden zu lassen.
Mit der Modellmaßnahme wird unter Berücksichtigung bestehender
Netzwerke an laufende Projekte und Aktivitäten angeschlossen.
Jugendliche dreier Schulen, die einheimische, zugewanderte und
behinderte Schülerinnen und Schüler schwerpunktmäßig
schulisch betreuen, sollen im Rahmen eines Langzeitprojektes die
verschiedenen Kulturen und Lebenssituationen über regelmäßige
Freizeitangebote und zeitlich begrenzte Aktivitäten kennen
lernen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Langfristigkeit und Vielfalt
der Erlebnissituationen. Durch die Beteiligung der Familien der
Jugendlichen werden wichtige Lebensbereiche in die Integrationsbemühungen
einbezogen |
Gründe für das Projekt
- Die vielfältigen Angebote in der Jugend- und Sozialarbeit
sowie der verschiedenen Migrationsorganisationen sind zwar für
alle offen, oftmals bleiben die zugewanderten Jugendlichen sowie
Jugendlichen mit Handicap weitestgehend unter sich. Die Beteiligung
in beide Richtungen findet aus verschiedenen Gründen nicht
statt. Dabei spielen v.a. bei Mädchen und Frauen Geschlechts-
und Generationenbeziehungen eine nicht unwesentliche Rolle.
- In den Schulen erfolgt über die Integrationsklassen hinaus
zu wenig Auseinandersetzung mit interkulturellen und behinderungsspezifischen
Themen. Sollen unsere Jugendlichen eigene Wertvorstellungen,
geprägt von gegenseitiger Akzeptanz und Toleranz, entwickeln,
müssen wir ihnen Wissen vermitteln, Gelegenheit zur Meinungsbildung
geben und eigene Erfahrungen sammeln lassen. Je früher sie
sich mit Fragen der Integration auseinandersetzen und durch gemeinsames
Erleben kennen lernen, umso selbstbewußter und respektvoller gehen
sie mit dem eigenen „Anderssein“ und dem der anderen
um.
- Fehlende Akzeptanz und Toleranz basierend auf Unwissenheit
fördern zunehmend bei Heranwachsenden Gewalt gegenüber
Schwachen und Ausländerhass. Gewaltprävention, jugendgemäß gestaltet,
kann diesem bedrohlichen Prozess wirkungsvoll entgegenwirken.
- Das Gemeinsame Sporttreiben von Gleichaltrigen unabhängig
von ihrer Nationalität mit und ohne Handicap motiviert,
schafft Selbstvertrauen und verbindet. Jugendliche mit schwersten
Behinderungen können nur eingeschränkt sportlich aktiv
werden. Mit Rollstuhlfechten, Aikido und Kraftsport werden Sportarten im
Rahmen des Vereinssports und des Schulsports zugänglich
gemacht, die junge Menschen ansprechen und integrativ betrieben
werden können.
- Durch Einbeziehung und Beteiligung der Familien
kann die soziale Integration, insbesondere der Mütter und Mädchen gefördert
werden, die aufgrund bestehender Traditionen oftmals Ausgrenzung
und auch Gewalt besonders ausgesetzt sind.
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DER TRÄGER UND PARTNER!
Verband für Behinderten- und Rehabilitationssport M-V e.V. in
Kooperation mit
- TuS Makkabi Rostock e.V.
- Jüdische Gemeinde Rostock
- 3 Rostocker Schulen
- „Mechaje“ -Jüdisches Theater M-V e.V.,
Hochschule für Musik und Theater
- Institut für neue Medien
mit Unterstützung
- LSB M-V e.V. - Integration durch Sport
- Hansestadt Rostock
- Land M-V
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DIE ZIELE!
- Offenheit und Interesse für andere Kulturen und ihren
Familien wecken
- Unwissenheit und Berührungsängste abbauen
und gegenseitige Achtung und Akzeptanz langfristig aufbauen
- Stärkung des Selbstvertrauens bei benachteiligten Jugendlichen,
Mädchen und Frauen
- Förderung der Integration durch Übernahme von Verantwortung,
gemeinsame Freizeitgestaltung und vielfältiges Erleben der
verschiedenen Kulturen
- Verbesserung der sprachlichen Kompetenz der zugewanderten Jugendlichen
- Interesse für eine regelmäßige Freizeitbetätigung
wecken und zu deren Ausführung befähigen, Talente und
Begabungen fördern
- Schaffen der Voraussetzungen für eine gemeinsame Freizeitgestaltung
mit sportlicher und kultureller Ausrichtung
- Entwicklung eines Modells für eine vielseitige integrative
Sport- und Jugendarbeit, das auf andere Regionen übertragbar
ist
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DIE TEILNEHMER!
Jugendliche der Klassenstufen 7 und 8 von drei Rostocker Schulen
(voraussichtlich die Heinrich-Schütz-Schule, die Körperbehindertenschule,
die Gesamtschule Schmarl) und ihre Familien
- Jugendliche der Jüdischen Gemeinde und andere Jugendliche
mit Migrationshintergrund mit und ohne Handicap
- einheimische Jugendliche mit einem Handicap
- einheimische Jugendliche ohne eine Benachteiligung
- Familien der beteiligten Jugendlichen
Es sollen ca. 60 Jugendliche und ihre Familien regelmäßig
bzw. durchgängig im Rahmen der drei Projektbereiche einbezogen
werden. Der Anteil der einheimischen Jugendlichen mit und ohne
Handicap sowie der Anteil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund
soll etwa gleich sein.
Darüber hinaus richten sich Aktionen und Veranstaltungen der
Maßnahme auch an alle Schülerinnen und Schüler
der drei Schulen sowie an Mitglieder der Migrationsorganisationen
und andere Teilnehmer an bestehenden Integrationsangeboten
Dritter.
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DAS ANGEBOT!
Regelmäßige Angebote in drei Projektbereichen, für
die die Jugendlichen sich entscheiden können und die sie dann
inhaltlich mitbestimmen sollen
1. Projektbereich Sport:
- Integrative Schnupper-Sportgruppe als offenes Jugendangebot
im Rahmen der Modellmaßnahme (1x pro Woche)
- Familiensport (1x monatlich)
- Trainingsstützpunkt Rollstuhlfechten – Talenteförderung
(3-5 x pro Woche)
- Fechten, Kraftsport und Aikido als zusätzliche Angebote
für Jugendliche mit einem Handicap im Rahmen des Vereinssports
PARTNER: TuS Makkabi Rostock e.V., LSB M-V e.V.
2. Projektbereich Kultur
- Theaterprojekt - Einstudieren und Aufführen von Theaterprogrammen
(1. PJ)
- Musik- und Tanzprojekte (2. und 3. PJ)
- Zirkusprojekte
PARTNER: „Mechaje“ – Jüdisches Theater
M-V e.V., HMT, ABRO
3. Projektbereich Medien zum Thema Integration,
auch als unterstützende Dokumentation
der Modellmaßnahme
- Filmemacher – Trickfilmwerkstatt (1. PJ)
- Filmemacher – TV Produktion (2. PJ)
- Fotowerkstatt (3. PJ)
PARTNER: Institut für neue Medien
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Zeitlich begrenzte Aktionen und Maßnahmen
Themennachmittage -
Kennenlernen verschiedener Kulturen, Teilnahme an Angeboten und
Veranstaltungen der Migrationsorganisationen und des Sports (1x
pro Monat)
Projekttage in Schulen
1.
Jahr: Kulturen und Traditionen
im Blickfeld
2.
Jahr: Sport mit Handicap
3.
Jahr: Makkabi und andere Sportbewegungen
Sport- und Kulturfeste
1.Jahr: Fest der Kulturen
2.
Jahr: Integrationssportfest
3.
Jahr: DIE MAKKABIADE
Jugendcamps (1x pro Jahr)
Teilnahme an einheimischen Festen,
der Jüdischen Gemeinde und anderer Kulturen
Patenschaften – Übernahme
von Verantwortung
- Schülerpatenschaften zur Verbesserung der
sprachlichen Kompetenz
- Pflege des Jüdischen Friedhofes
- Helfer
bei Veranstaltungen
DIE RAHMENBEDINGUNGEN!
- 1 hauptamtlicher Projektleiter
- ÜL und Fachkräfte auf Honorarbasis
- Absicherung von Transporten und Fahrten
- notwendige materiell-technische Voraussetzungen für die
Angebote
- regelmäßige und aufmerksame Öffentlichkeitsarbeit
- Sicherung der Finanzierung
- Einbeziehung bestehender Netzwerke und Angebote zum Thema Integration
- Koordinierung der Zusammenarbeit der Partner
DER ZEITRAUM!
- Beginn: 01.01.2007
- Angestrebte Laufzeit: 3
Jahre
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DIE PROJEKTJAHRE!
1. Projektjahr 2007 |
Vorstellung der Projektidee in
den Schulen |
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Entscheidung der Jugendlichen
für die drei Projektbereiche |
Abstimmung zu den Inhalten und
der zeitlichen Einordnung der Projektgruppen |
Schaffen der notwendigen Rahmenbedingungen
für den Beginn der Arbeit in den Projektgruppen |
Start der regelmäßigen
Angebote mit Beginn des 2. Schulhalbjahres 2006/2007:
- Projektgruppe – Integrativer Sport (1x pro Woche)
- Projektgruppe Kultur: Theaterprogramme / Zirkus (1x
pro Woche)
- Projektgruppe Medien: Trickfilmwerkstatt (1 – 2
x pro Woche)
- Integratives Familiensportangebot (1 x pro Monat)
- Themen-Nachmittage: 3 Veranstaltungen (pro Monat 1
x) zu einem ausgewählten Integrationsthema
- Regelmäßiges Training im Rahmen des Vereinssports
(Rollstuhlfechten, Aikido, Kraftsport)
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Aktionen / Veranstaltungen
- Projekttage in den Schulen zum Thema: Kulturen und
Traditionen im Blickfeld
- Jugend-Sommer-Camp
- Teilnahme an 2 bestehenden traditionellen Festen
- Organisation eines „Festes der Kulturen“
- Bildung von Patenschaften
- Vorstellung der Ergebnisse des 1. Projektjahres
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2. Projektjahr 2008 |
Weiterführung der bestehenden
regelmäßigen Angebote vgl. 2007
Neue Themenschwerpunkte in den Projektbereichen:
- Projektgruppe Sport: Schwerpunkt Sport mit Handicap
- Projektgruppe Kultur: Tänze
- Projektgruppe Medien: TV Produktionen
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Aktionen / Veranstaltungen
- Projekttage in Schulen zum Thema Sport mit Handicap
- Paralympics im Blickfeld
- Organisation und Durchführung eines integrativen
Sportfestes
- Teilnahme an 2 weiteren bestehenden traditionellen
Festen
- Jugend-Sommer-Camp
- evt. Teilnahme von Jugendlichen am paralympischen Jugendlager
in Peking
- Vorstellung der Ergebnisse des 2. Projektjahres
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3. Projektjahr 2009 |
Weiterführung der bestehenden
regelmäßigen Angebote vgl. 2008
Neue Themenschwerpunkte in den Projektbereichen:
- Projektgruppe Sport: Schwerpunkt Makkabiade
- Projektgruppe Kultur: Musik und Gesänge
- Projektgruppe Medien: Fotowerkstatt
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Aktionen / Veranstaltungen
- Projekttage in Schulen zum Thema: Makkabi und Sportbewegungen
anderer Kulturen im Blickfeld
- Organisation und Durchführung einer Schul-Makkabiade
- Teilnahme an 2 weiteren bestehenden traditionellen
Festen
- Jugend-Sommer-Camp
- Teilnahme von Jugendlichen als Gäste bei den
Makkabi-Weltspielen 2009 in Israel
- Vorstellung der Ergebnisse des 2. Projektjahres und
Auswertung der gesamten Maßnahme
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